Lot Nr. 286 -


Tracey Emin *


Tracey Emin * - Zeitgenössische Kunst I

(London 1963 geb.)
These Feelings Were True, 2020, betitelt, signiert, datiert Tracey Emin 2020, 8 Farblithografien auf Somerset Papier, Nr. 22 aus der Edition von 50 Exemplaren, 55,5 x 45,5 cm (3) bzw. 65,6 x 55,5 cm (5), gerahmt (8)

Provenienz:
Counter Edition, London
Europäische Privatsammlung

Tracey Emin wird neben Künstlern wie Damian Hirst, Sarah Lucas und Marc Quinn der Gruppe der Young British Artists zugeordnet. Dabei handelt sich nicht um ein offizielles Kollektiv, sondern vielmehr um eine retrospektive Zuweisung von Künstlern, die sich in den 1990er Jahren im Osten Londons formierten. Es war die Niederkunft einer ganz neuen, unkonventionellen Galerieszene, die sich in vormals leerstehenden Fabrikgebäuden ansiedelten.

1993 eröffnete Tracey Emin gemeinsam mit Sarah Lucas den „Shop“. Der „Shop“ war ein sechsmonatiges Projekt in der Bethnal Green Road, um ihre Bekanntheit zu steigern. Diese Kollaboration war der Beginn ihrer Karriere und gleichzeitig die erste Arbeit ihrer autobiografischen Kunst. Tracey Emin bezeichnet ihre Werke als living autobiography, die sich in weitgefächerten Medien manifestieren. Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Filme und Bücher erzählen den Rezipienten Abschnitte ihres ergreifenden Lebens und provozieren zugleich die Aufmerksamkeit der Medien. Als Inspirationsquelle für ihren expressionistischen Stil bezeichnet sie die Maler Edvard Munch und Egon Schiele. Ihre Arbeiten setzen einen narrativen Bezug zu ihren eigenen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, ihrer Suche nach weiblicher Identität und dem Wunsch, sich von den eigenen Zwängen zu befreien. Es ist die ehrliche und offensive Selbsterkenntnis mit denen Emin die Betrachter konfrontiert.

Auch wenn Tracey Emin ihre Lebensgeschichte in diverse Kunstgattungen übersetzt, bleiben Zeichnungen und Druckgraphiken Schlüsselmedien ihres Oeuvres. Die lithografische Reihe These Feelings Were True zeigt acht Selbstportraits Emins, die eine außergewöhnliche und intime Erkundung des Selbst darstellen. Beinahe wirken sie wie ein persönliches Skizzenbuch mit Zeichnungen ihrer selbst, etwa eine Art visuelles Tagebuch. Ihre Arbeiten vermitteln eine dynamische Energie, die von einer gestischen Figuration kraftvoll erhoben wird. Eine freie und durchsetzungsfähige Form ihrer biografischen Übertragung setzt umfassende Statements über Sex, Gewalt, Liebe und Tod. Dabei bleibt das Bildsujet immer im Zentrum ihrer eigenen Welt und zeigt ehrliche Aspekte aus ihrem Alltag und tragische Erinnerungen aus ihrem Leben.

1999 war Tracey Emin für den Turner Prize, den renommierten britischen Kunstpreis, nominiert. Vier Jahre später wurde sie mit dem britischen Verdienstorden Commander of the Most Excellent Order of the British Empire ausgezeichnet. 2011-13 war sie Professorin für das Fach Zeichnen an der Royal Academy of Arts. Damit war sie nach Fiona Rae die zweite weibliche Professorin an der Royal Academy seit deren Gründung 1768.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

23.06.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 80.000,-

Tracey Emin *


(London 1963 geb.)
These Feelings Were True, 2020, betitelt, signiert, datiert Tracey Emin 2020, 8 Farblithografien auf Somerset Papier, Nr. 22 aus der Edition von 50 Exemplaren, 55,5 x 45,5 cm (3) bzw. 65,6 x 55,5 cm (5), gerahmt (8)

Provenienz:
Counter Edition, London
Europäische Privatsammlung

Tracey Emin wird neben Künstlern wie Damian Hirst, Sarah Lucas und Marc Quinn der Gruppe der Young British Artists zugeordnet. Dabei handelt sich nicht um ein offizielles Kollektiv, sondern vielmehr um eine retrospektive Zuweisung von Künstlern, die sich in den 1990er Jahren im Osten Londons formierten. Es war die Niederkunft einer ganz neuen, unkonventionellen Galerieszene, die sich in vormals leerstehenden Fabrikgebäuden ansiedelten.

1993 eröffnete Tracey Emin gemeinsam mit Sarah Lucas den „Shop“. Der „Shop“ war ein sechsmonatiges Projekt in der Bethnal Green Road, um ihre Bekanntheit zu steigern. Diese Kollaboration war der Beginn ihrer Karriere und gleichzeitig die erste Arbeit ihrer autobiografischen Kunst. Tracey Emin bezeichnet ihre Werke als living autobiography, die sich in weitgefächerten Medien manifestieren. Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Filme und Bücher erzählen den Rezipienten Abschnitte ihres ergreifenden Lebens und provozieren zugleich die Aufmerksamkeit der Medien. Als Inspirationsquelle für ihren expressionistischen Stil bezeichnet sie die Maler Edvard Munch und Egon Schiele. Ihre Arbeiten setzen einen narrativen Bezug zu ihren eigenen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, ihrer Suche nach weiblicher Identität und dem Wunsch, sich von den eigenen Zwängen zu befreien. Es ist die ehrliche und offensive Selbsterkenntnis mit denen Emin die Betrachter konfrontiert.

Auch wenn Tracey Emin ihre Lebensgeschichte in diverse Kunstgattungen übersetzt, bleiben Zeichnungen und Druckgraphiken Schlüsselmedien ihres Oeuvres. Die lithografische Reihe These Feelings Were True zeigt acht Selbstportraits Emins, die eine außergewöhnliche und intime Erkundung des Selbst darstellen. Beinahe wirken sie wie ein persönliches Skizzenbuch mit Zeichnungen ihrer selbst, etwa eine Art visuelles Tagebuch. Ihre Arbeiten vermitteln eine dynamische Energie, die von einer gestischen Figuration kraftvoll erhoben wird. Eine freie und durchsetzungsfähige Form ihrer biografischen Übertragung setzt umfassende Statements über Sex, Gewalt, Liebe und Tod. Dabei bleibt das Bildsujet immer im Zentrum ihrer eigenen Welt und zeigt ehrliche Aspekte aus ihrem Alltag und tragische Erinnerungen aus ihrem Leben.

1999 war Tracey Emin für den Turner Prize, den renommierten britischen Kunstpreis, nominiert. Vier Jahre später wurde sie mit dem britischen Verdienstorden Commander of the Most Excellent Order of the British Empire ausgezeichnet. 2011-13 war sie Professorin für das Fach Zeichnen an der Royal Academy of Arts. Damit war sie nach Fiona Rae die zweite weibliche Professorin an der Royal Academy seit deren Gründung 1768.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 23.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.06. - 23.06.2021